Aziende

Von Kaltern in die ganze Welt

14 Juli 2020

Bereits seit den 80er-Jahren ist die Seppi M. AG in den USA vertreten. Export in die ganze Welt ist für das Unternehmen aus Kaltern Berufung.

Was ist eigentlich ein Mulchgerät? Diese Frage stellt sich zuerst einmal allen Laien, die mit der Firma Seppi M. AG in Kaltern in Kontakt kommen. „Ein Mulcher ist eine Maschine zum Mähen und gleichzeitigen Zerkleinern des Mähgutes. Damit können z.B. Steine, die in der Erde sind, ganz klein gemacht werden“, erklärt Lorenz Seppi. Seit 10 Jahren ist er im Familienunternehmen tätig, das von seinem Großvater Max 1939 gegründet wurde und mittlerweile in die ganze Welt exportiert. Sein Vater Luciano Seppi hat das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist.
Lorenz Seppi ist für die Produktentwicklung und das Marketing verantwortlich. „Auf den ersten Blick mag das nicht zusammenpassen, in der Praxis hat sich diese Kombination aber sehr bewährt. Ich kann so erfahren, was der Markt braucht, was die Kunden suchen und dies dann bei der Produktentwicklung einbringen.“

Lieferung von Kaltern nach Kalifornien und in die ganze Welt

Johanna Seppi auf der ConExpo Messe in Las Vegas.

Ein Grund für die 80-jährige Erfolgsgeschichte des Unternehmens ist gerade dieses Eingehen auf die Kundenwünsche, die ständige Erneuerung der Produktpalette. Damit sind die Geräte weltweit gefragt. „20 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir in den USA, wo wir eine Tochterfirma mit 5 Mitarbeitern haben. Wir sind schon seit den 80er Jahren dort, und schnell gewachsen.“ Verkauft werden die Geräte beispielsweise an die Weinbetriebe in Kalifornien. Aber auch für die dortigen Mandelplantagen wurde ein eigenes Mulchgerät entwickelt: „Früher wurde das Schnittholz verbrannt, als dies nicht mehr möglich war, brauchten die Bauern neue Lösungen. Da haben wir ein spezielles Gerät entwickelt, das das Holz so zerkleinert, dass innerhalb einer Saison alles verrottet ist,“ erzählt Lorenz Seppi.

Lorenz Seppi mit Partnern in den USA

Wachstumsmarkt Südostasien

Seit den 90er-Jahren ist das Unternehmen stark auf den Export fokussiert, die historisch wichtigsten Märkte sind Deutschland und Frankreich. In den letzten 10 Jahren wurde Asien immer wichtiger, vor allem Japan und Südkorea, teilweise auch China.

Mit Händlern in Indonesien bei einer technischen Schulung.

Südostasien ist für uns ein Wachstumsmarkt. In den Schwellenländern hat die Mechanisierung in der Landwirtschaft zugenommen, weshalb unsere Produkte immer mehr gefragt sind. In Afrika hingegen wird immer noch sehr viel manuell gemacht, weshalb wir dort noch kaum vertreten sind,“ so Lorenz Seppi.

Suche nach digitalen Alternativen

Während der Corona-Zeit wurde im Homeoffice gearbeitet.

Normalerweise ist Lorenz Seppi viel im Ausland unterwegs, insbesondere auf Messen. „Da dieser Bereich im Moment aufgrund der Corona-Krise sehr eingeschränkt ist, suchen wir derzeit nach digitalen Alternativen, um trotzdem den Zugang zu unseren Kunden zu erhalten.“ Und wie sieht er sein Unternehmen in der Krise? „Wir sind, sowohl was den Markt als auch das Produkt betrifft, breit aufgestellt. Das hat sich gelohnt. Zudem sind wir ein sehr solides Unternehmen, weshalb ich denke, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen werden. Außerdem bin ich von Grund auf Optimist“, lacht Lorenz Seppi.

Familienbetrieb

Im Unternehmen sind neben ihm auch noch seine Schwester Susanne tätig, die sich um das Personal und die Finanzen kümmert. „Und natürlich meine Mutter, die gute Seele des Hauses.“ Das operative Geschäft wird hingegen vom Geschäftsführer Pierluigi Defant geleitet.

Im Familienbetrieb tätig sind (v.l.) Geschäftsführer Pierluigi Defant, Susanne Seppi, Johanna Seppi und Lorenz Seppi.