Aziende

Nichts überstürzen

3 Giugno 2021

Wie ein kleines Unternehmen aus dem Vinschgau sein Produkt bzw. seine Leistung langsam ins Ausland bringen möchte, ohne dabei etwas zu überstürzen, erzählt uns Thomas Moriggl von Moriggl Risan.

Die Moriggl Risan GmbH ist ein kleines Unternehmen in Glurns im Vinschgau, das spezialisiert ist auf die Sanierung von alten Trinkwasserleitungen. „Das besondere an unserem Produkt ist, dass die verrosteten Leitungen in Gebäuden nicht aufwändig rausgerissen und ausgetauscht werden müssen, sondern von innen gereinigt und mit einer schützenden Kunststoffbeschichtung dauerhaft vor neuen Ablagerungen geschützt werden können“, erklärt Firmeninhaber Thomas Moriggl.

Nachfrage steigt

Die Vorteile dieser Sanierung werden von den Kunden geschätzt, weshalb das Unternehmen immer wieder Anfragen aus dem Ausland – vor allem Österreich, Deutschland und der Schweiz, aber auch aus Polen – erhält. Rund 70 Prozent des Umsatzes werden im Ausland, bzw. in anderen italienischen Regionen, erzielt. „Die Trinkwasser-Gesetzgebung auf EU-Ebene wurde verschärft, weshalb die Nachfrage nach unserem System, das als einziges gesetzlich zugelassen ist, steigt. Wir sind ein kleiner Betrieb mit 9 Mitarbeitern. Die Betreuung aller DACH-Länder ist für uns einfach nicht möglich“, ist Moriggl realistisch.

Grundsatzentscheidung: nichts überstürzen

Es musste also eine Grundsatzentscheidung getroffen werden, auch, weil gute Mitarbeiter schwer zu finden sind. „Wir können nicht unsere Mitarbeiter über Wochen ins Ausland schicken, sie haben ihre Familien hier im Vinschgau. Deshalb machen wir nur Baustellen in einem Radius, in dem es sich auszahlt, am Wochenende nach Hause zu fahren. Sizilien oder Berlin fallen aus diesem Radar.“

Verlässlicher Partner notwendig

Thomas Moriggl (links) mit seinem Schweizer Geschäftspartner.

„Wir haben lange gezögert, das RISAN-System in fremden Märkten auch in fremde Hände zu geben, da Dienstleistungen im sensiblen Trinkwasserbereich sehr professionell und verlässlich ausgeführt werden müssen. Geht es dabei doch um unser wichtigstes Lebensmittel Wasser“, erklärt Moriggl. Ein erster Anfang wurde nun in der Schweiz gemacht. Dort übernimmt ein Partner den Vertrieb des Systems und auch die gesamten Arbeiten. Know-how, Materialien und Maschinen kommen aus dem Vinschgau.

Langsames Wachstum – nichts überstürzen

Die Partnersuche soll nun langsam fortgesetzt werden – ein Land nach dem anderen. Moriggl hält an seinen Prinzipien fest: „Auch hier gilt der Grundsatz, wir sind klein, wir müssen langsam wachsen und wollen nichts überstürzen. Das Vertrauen in den Partner muss zu 100 Prozent passen, das müssen wir genau überprüfen. Derzeit laufen Gespräche mit deutschen und österreichischen Interessenten und jenen in anderen Regionen Italiens.“