Aziende

Internet of Things – ein Beispiel aus dem Unternehmensalltag

8 Aprile 2022

Ein konkretes Beispiel dafür, wie Internet of Things im Unternehmensalltag angewandt werden kann, zeigt uns Paul Thaler, Verantwortlicher für die Softwareentwicklung Windkraftanlagen bei der Leitner-Gruppe aus Sterzing.

Vernetzung auf vielen Ebenen

Internet of Things: dabei geht es um die Vernetzung – auf vielen Ebenen. Objekte des alltäglichen Lebens sollen eigenständig Informationen austauschen und verarbeiten können – ohne dass der Mensch bei der Eingabe von Informationen beteiligt ist. Es geht um die Verknüpfung der virtuellen Welt mit unserer realen Welt.

Konkretes Beispiel für Internet of Things

Paul Thaler ist seit 2003 bei Leitner. Er kennt Chancen, aber auch Risiken des IoT.

Ein ganz konkretes Beispiel für die Anwendung findet man bei der Leitner-Gruppe. Das Unternehmen beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit diesem Thema. Einer der von Anfang an dabei war ist Paul Thaler, heute Verantwortlicher für den Bereich Softwareentwicklung Windkraftanlagen.

Lösung gesucht

„2003 habe ich bei Leitner zu arbeiten begonnen. Damals haben wir das erste Windrad in Mals aufgestellt. Dort war es möglich, vor Ort sämtliche Daten zu kontrollieren. Doch dann wurde rasch klar, dass wir die Daten des ganzen Tages brauchen und bei Anlagen in anderen Ländern nicht einfach so messen können. Deshalb mussten wir hier eine Lösung finden“, erinnert sich Paul Thaler an die Anfänge.

Daten für verschiedene Zwecke

So kann man sich die Datensammlung der Windkraftanlagen bildlich vorstellen.

Heute verfügt jedes Windrad über eine Vielzahl an Sensoren, die unterschiedlichste Daten – z.B. zur Windgeschwindigkeit, über den Generator, die Vibrationen etc. liefern. Jedes Windrad ist mit dem Internet verbunden und stellt einen VPN-Endpunkt dar. Über den VPN-Konzentrator, in Sterzing steht, werden die Daten auf den zentralen Datenbankserver repliziert. „Dieser liefert Daten für die Kunden, also die Betreiber der Windräder, für die Service-Mitarbeiter der 24 Stunden Überwachung, welche von Indien aus die Anlagen überwachen und unsere Kunden bei Stromnetz- und Internetausfällen informieren. Auch einfache Probleme werden von dieser 24 Stunden Überwachung aus der Ferne gelöst. Eine tiefergehende Daten-Analyse und die vertragliche Abrechnung unserer Servicegarantien wird von unserem Wind Turbine Operation Center in Wien durchgeführt“, erklärt Thaler.

Welche Daten brauche ich wirklich?

Das Internet of Things hat diese Vernetzung möglich gemacht. „Man kann alles messen, man sollte sich aber schon sehr früh darüber im Klaren sein, welche Daten brauche ich wirklich, ansonsten verliert man sich relativ schnell in einer Unmenge an Daten“, rät Thaler.

IoT – auch für Skigebiete

Das Ski-Resort-Management umfasst mehrer Ebenen – von der Bescheiung, über die Maschinen bis hin zu den Aufstiegsanlagen.

Ausgehend von den Windkraftanlagen nutzt die Leitner-Gruppe das Know-how nun auch für den anderen Geschäftsbereich, nämlich die Aufstiegsanlagen. Hier wird ein komplettes Ski-Resort-Management angeboten. „Das heißt, alles ist untereinander vernetzt. Von der Seilbahn, über die Beschneiung, die Pistenfahrzeuge, als Skigebietsbetreiber habe ich einfach über alles die Übersicht und kann die Dinge entsprechend steuern, und dies unabhängig vom Hersteller der Anlagen“, so Thaler.

Der größte Unterschied zwischen der Anwendung bei Windkraftanlagen und Skigebieten liegt darin, wer die Daten und die Tools verwendet. Da die Windkraftanlagen mit Servicepaket verkauft, bleibt die Firma Leitwind de facto Betreiber der Windkraftanlagen. „Aus diesem Grunde greifen auf die Daten vorwiegend unsere eigenen Mitarbeiter zu. Anders stellt sich die Situation bei Skigebieten dar. Hier ist es vor allem der Kunde, der mit den gesammelten Daten versucht, den Energie- und Ressourcenverbrauch seiner Skigebiete zu optimieren“, erklärt Thaler.