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Kein Winter wie damals, aber dennoch Zufriedenheit

13 Januar 2022

Wie läuft die Skisaison? „Es ist kein Winter wie damals, aber wir sind zufrieden, dass wir arbeiten dürfen“, meint Helmut Sartori, der Präsident des Verbands der Seilbahnunternehmer Südtirols.

Die Weihnachtsferien sind vorbei, in Südtirols Skigebieten ist Ruhe eingekehrt. Neben den Corona-Auflagen sind auf den Pisten seit 1. Jänner 2022 noch andere Regeln zu beachten: Helmpflicht bis 18 Jahre, Haftpflichtversicherung für alle Skifahrer und Alkoholverbot. Wir haben mit dem Präsidenten des Verbandes der Seilbahnunternehmer Südtirols, Helmut Sartori, über die Situation auf Südtirols Aufstiegsanlagen und Pisten gesprochen, der erklärt, dass es zwar kein Winter wie damals sei, aber Zufriedenheit herrscht, arbeiten zu dürfen.

Herr Sartori, die Weihnachtsfeiertage sind zu Ende. Wie ist es in den vergangenen Wochen in den Skigebieten gelaufen?

Helmut Sartori ist Präsident des Verbands der Seilbahnunternehmer Südtirols

Im Dezember sind wir sehr gut gestartet, man hat gemerkt, dass die Leute froh waren, endlich wieder Skifahren gehen zu können. Die Einheimischen hatten Lust, wieder auf die Bretter zu steigen. Auch die Weihnachtsfeiertage sind ganz gut gelaufen, selbstverständlich war weniger los als 2019, aber damit haben wir gerechnet, dass es kein Winter wie damals wird. Für uns war und ist es wichtig, dass wir arbeiten können. Dass es sicher kein normaler Winter wird, war uns allen von Anfang an klar.

 

 

Corona hat ja auch für die Skigebiete neue Regeln mit sich gebracht – Greenpass, Maskenpflicht. Gab es dabei Probleme?

Ich muss sagen, dass eigentlich alle die Sicherheitsmaßnahmen gut eingehalten haben – sei es die Gäste als auch das Personal. Wir haben unsere Gäste breit informiert über die Regeln, die es zu beachten gilt. Probleme sind wirklich kaum aufgetreten, auch die Kontrollen verliefen reibungslos.

Seit 10. Jänner 2022 müssen ja nun alle Gäste über 12 Jahre entweder geimpft oder genesen sein. Erwarten Sie sich dadurch Veränderungen?

Schon bisher war der Großteil unserer Gäste geimpft, auch auf den Skihütten gilt ja 2 G. Viel größer ist sicher das Problem der allgemeinen Unsicherheit. Derzeit ist in den Skigebieten kaum etwas los. Die letzten Gäste sind am 9. Jänner abgereist, und es sind keine nachgekommen. Der Jänner war zwar schon immer eher ein ruhigerer Monat, aber so wie heuer war es noch nie. Für uns ist aber wichtig, dass wir offenbleiben können und die Saison weitergeht.

Lust auf Skifahren besteht in Südtirol. © IDM Südtirol-Alto Adige/Harald Wisthaler  (ebenso wie das Titelfoto)

Seit 1. Jänner 2022 gelten neue Regeln fürs Skifahren – Helmpflicht nicht nur bis 14, sondern bis 18 Jahre, Haftpflichtversicherung für alle, sowie eine starke Einschränkung des Alkoholkonsums. Wie gehen die Liftbetreiber damit um?

Naja, betrunken hat man bisher auch nicht fahren dürfen, einen Helm hat mittlerweile schon fast jeder Skifahrer, und auch über eine Haftpflichtversicherung verfügen die meisten Haushalte. Für Gäste, die keine haben, haben wir ein eigenes Angebot, das gab es aber teilweise auch schon vorher. Grundsätzlich ist es unsere Aufgabe, über diese neuen Auflagen zu informieren, die Einhaltung wird dann von den Ordnungskräften kontrolliert.

Letzte Frage zum Personal: Fürchten Sie, dass es ähnlich wie in Österreich, aufgrund der enormen Infektionszahlen dazu kommen wird, dass der eine oder andere Lift schließen muss?

Grundsätzlich haben wir uns in dieser Saison extrem schwergetan, Personal zu finden – aber das ist ein Problem der meisten Branchen. Bis jetzt ist eigentlich noch alles recht gut gelaufen, schauen wir einmal, was die nächsten Wochen bringen. Wir sind froh, dass wir heuer arbeiten dürfen, wie gesagt, einen „Winter wie damals“ haben wir uns sowieso nicht erwartet.

Ein Interview zur Sommersaison 2020 mit Helmut Sartori ist hier zu finden.