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Rad & Wirtschaft: Der Beitrag von Microtec und Oberalp

3 Oktober 2019

Zwei Unternehmen zeigen, was sie für ihre Mitarbeiter tun, damit sie den Arbeitsplatz mit dem Fahrrad erreichen können.

Während am vergangenen 27. September, mehrere Tausend Menschen – vor allem Jugendliche –für den Klimaschutz protestierten, fand im Bozner Rathaus eine Tagung zum Thema „Rad & Wirtschaft“ statt. Und dabei stellten zwei Betriebe interessante Projekte vor, mit denen sie bzw. ihre Mitarbeiter einen aktiven Beitrag für ein besseres Klima leisten.

Rad & Wirtschaft: Das Beispiel Microtec

Die Microtec GmbH mit Hauptsitz in Brixen hat vor einigen Monaten ein Projekt gestartet, um den Mitarbeitern den Umstieg aufs Fahrrad schmackhaft zu machen. „In Brixen beschäftigen wir 110 Mitarbeiter, viele kommen aus anderen Bezirken Südtirols. Wir haben kaum Parkplätze, die öffentlichen Verkehrsmittel sind wenig flexibel. Anfangs haben wir City Bikes für unsere Mitarbeiter zur Verfügung gestellt, das war aber keine perfekte Lösung“, berichtete Frank Jöst, Managing Director der Microtec GmbH.
Das Unternehmen entschied dann, die Mitarbeiter zu befragen, was sie brauchen, damit sie auf das Fahrrad umsteigen. Das Ergebnis war ein Pilotprojekt: Das Unternehmen stellte allen Mitarbeitern mit einer Anfahrtsstrecke bis 15 km ein E-Bike zur Verfügung, das auch privat genutzt werden kann. Vorerst wurden die Räder für 6 Monate gemietet – „da hat man Wartung und Pflege dabei, eine Lösung, die absolut empfehlenswert ist“, so Jöst. 34 Mitarbeiter waren dabei – und zeigten sich begeistert.

„Fahrradmobilität 2020“

Deshalb gibt es nun das Projekt Fahrradmobilität 2020: Dieses Projekt wird auch Mitarbeitern, die mehr als 15 km entfernt wohnen, eine Lösung anbieten. „Ein Mitarbeiter aus dem Pustertal hat uns z.B. erklärt, dass er so mit dem Fahrrad zum Zug fahren kann, und dann vom Brixner Bahnhof in die Industriezone. Das spart Geld, Nerven und schont die Umwelt“, berichtete Jöst. Angedacht wird deshalb eine „Microtec-Bike-Card“, mit der dann neben dem Fahrrad auch Bahn und Bus genutzt werden können.
Jöst ist überzeugt: „Es braucht ein integriertes Konzept, damit der Umstieg vom Auto wirklich möglich ist. Unsere Mitarbeiter sind bereit, diese umweltfreundliche Alternative zu nutzen.“

Rad & Wirtschaft: Das Beispiel Oberalp

Auch bei Oberalp in Bozen wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. „Als Sportartikelhersteller sind wir und unsere Mitarbeiter von Natur aus sportlich. Seit 2013 gibt es bei uns schon die Aktion „Car free to work“. 2018 fuhren unsere Mitarbeiter dabei 50.000 km mit dem Rad“, erklärte Unternehmensinhaber Heiner Oberrauch. Für die Mitarbeiter gibt es Duschen und zahlreiche Wettbewerbe. Radfahren muss sexy sein, dann wird es für die Mitarbeiter attraktiv, so Oberrauch.
Die Motorräder des Unternehmens mit Sitz in Bozen Süd wurden durch E-Roller ersetzt, zudem stehen Elektrofahrräder für die Mitarbeiter zur Verfügung. Und eine Aufladestation vor der Kletterhalle gibt es auch. Wichtig wären für das Unternehmen sichere Fahrradparkplätze, z.B. am Bahnhof in Bozen Süd, damit die Mitarbeiter dort die Räder unbedenklich stehen lassen können.

Radweg in der Industriezone dringend nötig

„Bereits jetzt kommt ein Drittel unserer Mitarbeiter mit dem Fahrrad zur Arbeit. Wenn der Radweg zu uns in die Zone, von dem 50 Meter fehlen, endlich fertig und somit durchgehend befahrbar sein wird, werden es 60-70 Prozent sein“, ist Oberrauch sicher.